Der Weg in die SAP-Cloud –
EP to CP Transition (Part 1)
Neben den gängigen und bekannten Vorzügen und Versprechen von Cloud- gegenüber On-Premise-Landschaften, wie z.B. der besseren Skalierbarkeit, der Auslagerung von Basis IT- und Security-Aufgaben und mehr Agilität, sind für SAP-(Portal)-Kunden insbesondere die folgenden Punkte gute Gründe, sich zeitnah mit der Transition vom SAP Enterprise Portal (EP) zum SAP Cloud Platform Portal (CP) zu beschäftigen:
Die SAP hat schon länger das Wartungsende des SAP NetWeaver Stacks bekannt gegeben. Details sind in dem SAP Roadmap Finder und der SAP Note 1648480 zu finden. Für die letzten SAP EP Versionen gilt folgendes Wartungsende:
Unsere Empfehlung ist, ein zeitnahes Upgrade Ihrer Portal-/ NetWeaver-Landschaft auf SAP NetWeaver 7.5 durchzuführen, um im noch verbleibenden Wartungszeitraum bis Ende 2024 in Ruhe die Migration auf die SAP Cloud Platform planen und umsetzen zu können.
Wichtiges Update: SAP hat die Wartung der SAP Business Suite 7 bis zum 31.12.2027 (Mainstream-Wartung) und 31.12.2030 (Erweiterte Wartung) verlängert. Details finden Sie hier in der Pressemitteilung der DSAG. Derzeit prüft SAP mit seinen Technologiepartnern eine ähnliche Erweiterung für die Unterstützung des SAP Enterprise Portal 7.5. SAP plant eine Aktualisierung der Roadmap im Q1 2020 zu diesem Thema!
Bitte beachten Sie die folgende SAP Note 1648480 – Wartung für SAP Business Suite 7 Software einschließlich SAP NetWeaver für Updates.
Neue, innovative Software-Lösungen, wie z.B. der auf der SAP Teched 2019 erstmals angekündigte „SAP Business Workplace“, das Central Fiori Launchpad und weitere zentrale Services wie die „SAP One Inbox“, Search und Notifications, werden von der SAP nur noch auf der SAP Cloud Platform entwickelt und zum Betrieb angeboten.
Die Weiterentwicklung der SAP NetWeaver Produkte wird sich primär auf Bugfixing und die Bereitstellung von Transition-Werkzeugen in die Cloud beschränken. Da insbesondere das SAP Enterprise Portal (EP) ein sehr ausgereiftes Produkt ist, ist dies kurzfristig nicht so kritisch, allerdings sollte man nicht mehr mit neuen Funktionen planen.
Das SAP Cloud Platform Portal bietet gegenüber dem On-Premise SAP Enterprise Portal klare Vorteile in punkto Agilität, Flexibilität und Komplexität beim Aufsetzen und Betrieb. Es muss z.B. keine On-Premise Infrastruktur (inkl. regelmäßiger Updates) mehr aufgesetzt und betrieben werden.
Ideal geeignet für den externen und mobilen Zugriff auf interne Systeme/Services
Das SAP Cloud Platform Portal unterstützt gemeinsam mit den Platform Services, u.a. dem Connectivity Service mit dem Cloud Connector, ideal den sicheren, externen Zugriff auf SAP Backend-Services und insbesondere auch die Exponierung von Anwendungen, die im eigenem Rechenzentrum betrieben werden. Dieser Zugriff ist u.a. für viele externe Use Cases, wie z.B. ein Kunden- oder Lieferanten-Portal, oder für den Zugriff von Mitarbeitern mit privaten Geräten auf interne Services eine Kernvoraussetzung.
Einer der wichtigsten Punkte, die es zu verstehen bzw. zu verinnerlichen gilt, ist, dass es sich beim SAP Cloud Platform Portal nicht um einen 1:1 Nachfolger des On-Premise SAP Enterprise Portal handelt. Das SAP Cloud Platform Portal ist ein komplett neues Produkt, das nicht den Anspruch hat, sämtliche Features des SAP EP zu unterstützen, dafür aber auch neue Features mit sich bringt.
Das bedeutet „leider“, dass es keine automatische Migration geben wird, die einfach alles vom SAP EP zum CP "umzieht". Aus diesem Grund ist auch das Wording „Migration" nicht ganz korrekt, weil es sich eher um eine Technologie-Transition bzw. Transformation von der SAP NetWeaver Platform zu der SAP Cloud Platform handelt. Da die Services in der SAP Cloud Platform anders geschnitten sind, muss man bei der EP Transition in die Cloud, abhängig von den umzusetzenden Use Cases, neben dem Portal Service auch andere Services, wie z.B. den Document-, Inbox-, Search-Service, etc. auf der Zielplattform berücksichtigen.
Das Vorgehen der Transition ist sehr stark von den auf dem SAP Enterprise Portal implementierten Use Cases abhängig und somit recht kundenspezifisch.
Da kein Portal dem anderem gleicht, ist der erste Schritt der Transition die Durchführung einer Bestandsaufnahme bzw. „Portalbegehung“, auf deren Basis dann alles weitere geplant werden sollte.
Grundsätzlich kann man die Transition komplett oder teilweise angehen/planen. Wenn es die Business Use Cases erlauben, ist zur Reduktion der Komplexität eine partielle oder schrittweise Transition zu empfehlen. Man könnte z.B. Use-Case-orientiert oder Datentyp-orientiert vorgehen.
Die Transition der SAP EP basierten Universal Worklist (UWL) ist ein Beispiel eines Use Cases, der sich recht gut separiert auf die Cloud transformieren lässt. Ebenso könnte man die SAP Enterprise Portal basierten Dokumentenablagen im sogenannten Knowledge Management (KM) isoliert als abgeschlossene Datenquelle migrieren. Da es mit dem SAP Document Center/Document Service und der von SAP empfohlenen Partnerlösung Egnyte passende Nachfolger bzw. Substitute gibt, kann für diesen Use Case in der Tat von einer echten (Daten-) Migration gesprochen werden. In der Übergangsphase der partiellen Transition würde man dann ein hybrides Portal mit integrierten On-Premise und Cloud Services betreiben.
Auf Basis des bewährten VANTAiO Portalprojekt-Vorgehensmodells haben wir ein Template/Schema für die EP to CP Transition entwickelt. Es besteht aus den folgenden Phasen: Vorbereitung, Detailkonzeption, Implementierung (aufgeteilt in Waves/Sprints) sowie Einführung und Go-Live:
Ein sehr wichtiger Punkt in der Detailkonzeption ist die Identifikation der benötigen SAP Cloud Platform Services und die Auswahl des/der Data-Center der SAP Cloud Platform auf Basis der vorher definierten Anforderungen/Use Cases.
Einen guten Überblick über die Data-Center und die Verfügbarkeit der Services (Wichtig: aktuell werden nicht in allen Data-Centern/Regionen alle Services unterstützt!) gibt die folgende Website der SAP: SAP Cloud Platform Regions and Service Portfolio.
Neben einer visuellen Übersicht bietet diese eine sehr nützliche, interaktive Tabelle, in der man sich detailliert über die aktuelle Verfügbarkeit der Platform Services in den verschiedenen Regionen (z.B. Frankfurt, US East, etc.) und der Infrastructure-Provider (Alibaba, AWS, Azure, GCP und SAP) informieren kann.
Im zweiten Teil unserer Blog-Reihe zum Übergang von EP zu CP möchte ich die folgenden Themen behandeln:
Ich freue mich auf Ihr Feedback! Was sind Ihre Übergangsprobleme und -erfahrungen?
Bleiben Sie dran!
Michael Beining - Leiter Softwareentwicklung bei VANTAiO
Sie haben noch Fragen zu diesem Blogeintrag oder zur SAP Work Zone? Gerne stehe ich Ihnen persönlich für Ihr Anliegen oder Ihre Fragen zur Verfügung.
Michael Beining
Head of Software Development
T +49 6131–622280